Bundesverwaltungsgericht, Beschluss vom 12.06.2007 - 9 B 28.07 = RdL 2007, 245-246 (Leitsatz und Gründe)= NuR 2007, 556-557 (Leitsatz und Gründe)= UPR 2007, 445-446 (Leitsatz und Gründe)= Buchholz 424.01 § 149 FlurbG Nr 6 (Leitsatz und Gründe)= BayVBl 2008, 283-284 (Leitsatz und Gründe)= NVwZ-RR 2007, 648 (Leitsatz)= KommunalPraxis BY 2007, 346 (Leitsatz)= DÖV 2008, 123-124 (Leitsatz) (Lieferung 2010)
Aktenzeichen | 9 B 28.07 | Entscheidung | Beschluss | Datum | 12.06.2007 |
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Gericht | Bundesverwaltungsgericht | Veröffentlichungen | = RdL 2007, 245-246 (Leitsatz und Gründe) = NuR 2007, 556-557 (Leitsatz und Gründe) = UPR 2007, 445-446 (Leitsatz und Gründe) = Buchholz 424.01 § 149 FlurbG Nr 6 (Leitsatz und Gründe) = BayVBl 2008, 283-284 (Leitsatz und Gründe) = NVwZ-RR 2007, 648 (Leitsatz) = KommunalPraxis BY 2007, 346 (Leitsatz) = DÖV 2008, 123-124 (Leitsatz) | Lieferung | 2010 |
Leitsätze[Quelltext bearbeiten]
1. | Die Bestandskraft der Schlussfeststellung (§ 149 Abs. 1 und 2 FlurbG) steht der Ergänzung eines Flurbereinigungsplans um einen Nachtrag, mit dem ein Ausgleichsanspruch gem. § 51 FlurbG wegen im Zusammenhang mit der Flurbereinigung entstandener Schäden eines Beteiligten festgesetzt werden soll, regelmäßig entgegen. Nicht ausgeschlossen sind dagegen vor den Zivilgerichten zu verfolgende (Schadensersatz-) Ansprüche unter dem Gesichtspunkt der Staatshaftung (wie BGH, Urteil vom 15. Mai 1986 – III ZR 241/84 – BGHZ 98, 85 <88>). |
Aus den Gründen
3 Die gemäß § 149 Abs. 1 Satz 1 FIurbG von der Flurbereinigungsbehörde zu treffende Schlussfeststellung ist der letzte der inhaltlich aufeinander bezogenen Verfahrensabschnitte, in die das Flurbereinigungsverfahren gegliedert ist. Diese Verfahrensstufung hat zur Folge, dass die in den einzelnen Verfahrensabschnitten ergangenen Regelungen einer selbständigen Anfechtbarkeit unterliegen und Einwendungen, die in einem früheren Verfahrensabschnitt gegen eine konkrete Regelung hätten vorgebracht werden müssen, in einem späteren Stadium regelmäßig unbeachtlich sind, sofern nicht eine Nachsichtgewährung nach § 134 Abs. 2 und 3 FIurbG in Betracht kommt (vgl. Urteil vom 16. September 1975 - BVerwG 5 C 44.75 - BVerwGE 49, 176 <178>). Die Schlussfeststellung hat, wie sich aus dem Gesetzeswortlaut ergibt, (u.a.) zur Voraussetzung, dass den Beteiligten keine Ansprüche mehr zustehen, die" im Flurbereinigungsverfahren hätten berücksichtigt werden müssen". Vorher geltend zu machen und nach Bestandskraft der Schlussfeststellung regelmäßig ausgeschlossen sind somit solche Ansprüche, die - wie es die Zulassungsfrage formuliert - "unmittelbar im Flurbereinigungsverfahren selbst" geltend zu machen sind. Dagegen sind z.B. etwaige Amtshaftungsansprüche nicht im Flurbereinigungsverfahren geltend zu machen; sie haben bei der Schlussfeststellung außer Betracht zu bleiben (vgl. BGH, Urteil vom 15. Mai 1986 - III ZR 241/84 - BGHZ 98, 85 <88> = NJW 1987, 491 <492>).